logo

Aus der Entwicklung

Aus der Entwicklung

Das Mammutprojekt Eco BASE ist abgeschlossen. Ein spannender Blick hinter die Kulissen der Arbeit des internationalen Entwicklungsteams von DICOTA.

 

Stephan Meyer, Sie sind seit 18 Jahren bei DICOTA tätig und heute einer der drei Inhaber der Unternehmensgruppe. Stellen Sie sich bitte kurz vor.

Sehr gerne! Ich bin 43 Jahre alt, gebürtiger Würzburger, verheiratet und stolzer Vater von zwei Kindern. Seit dem Management Buyout im Jahr 2013 bin ich für Produktentwicklung und -management sowie für die Supply Chain als Chief Product Officer verantwortlich.


Wie gestalteten sich Ihre ersten Monate bei DICOTA?

Meine ersten Erfahrungen bei DICOTA sammelte ich bereits 2003 während eines achtmonatigen Praktikums in der Produktentwicklung in Hong Kong. Die Faszination an mobilen Tragelösungen, die Zusammenarbeit mit den motivierten Teams und eine dynamische Unternehmenskultur haben mich dazu bewegt, bei DICOTA zu bleiben und verschiedene Abteilungen zu durchlaufen.


Sie haben über zehn Jahre in Hong Kong gelebt und gearbeitet. Wo sehen Sie die grössten Unterschiede zur europäischen Kultur?

Sicherlich bei der Geschwindigkeit und den Dimensionen, wie neue Projekte initiiert und umgesetzt werden. Die Nähe zu allen Beteiligten und die ungebrochene Bereitschaft zu Veränderungen erlauben es, Lösungen in kürzester Zeit zu kreieren und umzusetzen. Natürlich braucht es eine gewisse Zeit, um kulturelle Unterschiede zu erkennen. Das berühmte «zwischen den Zeilen lesen» und entsprechend die Kommunikationsweise anzupassen, war anfangs eine Herausforderung.

Hong Kong gilt als faszinierende Metropole.

Als Tor zu Asien – insbesondere zu China – ist die Stadt durch seine Geschichte einzigartig. Hong Kong pulsiert, ist elektrisierend – und die Möglichkeiten scheinen grenzenlos.


Wie sieht der Alltag im Entwicklungsteam in Hong Kong aus?

Unser erfahrenes Team mit vielen langjährigen Spezialisten arbeitet sehr intensiv zusammen und ist im permanenten Austausch. Jeden Morgen findet, als Beispiel, ein «Sample Review Meeting» statt, wo sich Designer, Project Manager und Product Manager austauschen. Dabei werden aktuelle Designvorschläge besprochen, Prototypen analysiert, Materialien geprüft und weitere Verbesserungspotenziale evaluiert. Es liegt in unserer DNA, Gutes besser zu machen. Jeden Tag aufs Neue.


Bereits im Jahr 2012 haben Sie die erste Notebooktasche aus recyceltem PET (rPET) am Markt eingeführt, damals eine Innovation. Wie kam es dazu?

Das Entwicklungsprojekt wurde bereits 2011 gestartet. Als Marktführer wollten wir die Ersten mit dieser herausragenden Innovation im Materialbereich sein. Insbesondere in der IT-Branche waren nachhaltige Materialien damals noch unbekannt. Die Auswahl an Stoffen war äusserst begrenzt. Vor der Lancierung haben wir intensive Materialtests durchgeführt, denn Kompromisse in der Qualität waren und sind bei DICOTA keine Option.

Was hat sich seit 2012 verändert?

Heute sind die Kunden besser informiert; es hat sich generell ein grösseres Verständnis für ökologisches Handeln entwickelt. Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Gesellschaft angekommen. Mit ihrer Kaufentscheidung fällen sie die Wahl, ob sie eine Notebooktasche aus traditionellen oder eben aus wiederverwerteten, nachhaltigen Materialien wünschen.

Welches sind die Unterschiede der ökologisch sinnvollen Variante aus rPET gegenüber dem traditionellen Polyester?

Die Eigenschaften und Leistungen von rPET sind genauso gut wie die Qualität von neuem Polyester. Optisch und haptisch sind bei den beiden Stoffen keine Unterschiede zu erkennen. Die Feinheiten, die Texturen und die Qualität sind absolut ebenbürtig. Die Produktion von rPET benötigt weniger Energie als die Herstellung von neuem Polyester und verringert unsere Abhängigkeit von Erdöl als Rohstoff.


Welche Vorteile haben die Kunden beim Kauf einer Computertasche aus PET?

Die Produkt-Lebensdauer ist einer davon. Zudem gewähren wir eine lebenslange Garantie auf unsere Produkte. Und die Käuferinnen und Käufer leisten einen wesentlichen Beitrag zur Senkung unseres ökologischen Fussabdrucks, indem Einwegflaschen eine zweite, sinnvolle Verwendung finden.


Aktuell bietet DICOTA über 60 Produkte aus rPET an. Bis Ende 2021 wollen Sie über 80 % des Portfolios aus dem recycelten Werkstoff herstellen und habt Nachhaltigkeit als zentrales Element der Firmenstrategie formuliert. Was sind die Gründe dafür?

Als inhabergeführte Firma sind wir uns unserer Verantwortung auch für die nachfolgenden Generationen vollumfänglich bewusst und nehmen diese entsprechend wahr. Nach Einführung der Produktfamilien SCALE und SELECT wird nun die bestens etablierte BASE-Serie auf rPET umgestellt. Damit können die Kundinnen und Kunden auch im Preis-Einstiegsbereich die ökologisch sinnvollere Lösung wählen.


Bei den Produkten der BASE-Serie – mengenmässig die absoluten Topseller – stellen Sie erstmalig eine bestehende Serie auf rPET um. Sicherlich ein anspruchsvolles Projekt für alle Mitarbeitenden?

Das Volumen in diesem Segment ist in der Tat beträchtlich. Doch genau aus diesem Grund können wir hier – auch dank der Loyalität der DICOTA-Kunden – einen signifikanten ökologischen Unterschied erzielen. Für unser Team in Hong Kong stellte die Umstellung in den Bereichen Entwicklung, Planung und Produktion eine echte Herausforderung dar. Es wurden hervorragende Arbeit verrichtet, viel geschwitzt und zahlreiche Überstunden geleistet. Eine ausserordentliche Teamleistung, und ich bin auf das Erreichte sehr stolz.


Was ändert sich aus Kundensicht mit dem Wechsel auf Eco BASE?

Sicher die Gewissheit, dass die bewährten Topseller nun aus nachhaltigen Stoffen bestehen und die sinnvolle Zweitverwendung von PET-Flaschen ermöglichen. Dies ist für unsere IT-Channel-Partner ein echter Wettbewerbsvorteil im Alltags- und Ausschreibungsgeschäft. Es ist die Basis für unsere direkten und indirekten Kunden, mit DICOTA als innovative Marke und verlässlichen Partner langfristig zusammen zu arbeiten.


Welchen Einfluss hat die Produkt-Umstellung auf das Online-Geschäft?

Es gilt, die erfolgreiche Historie der BASE-Produkte in der digitalen Welt nicht zu verlieren. Dazu gehören Bewertungen, Fragen /Antworten und natürlich auch die Kunden-Rückmeldungen. Deshalb behalten wir den Kern der Artikelnummern bei, aus der D30446 wird einfach die D30446-RPET. Dadurch können unsere Partner und Kunden die Produkte weiterhin einfach finden. Zudem haben wir die Produkttexte überarbeitet, neue Videos produziert und in einem Foto-Shooting neue Lifestyle-Bilder aufgenommen.


Was führen Sie und Ihr Team als nächstes im Schilde?

Wir gehen unseren Weg konsequent weiter. Weiter arbeiten wir an nachhaltigen Verpackungslösungen, Materialtests mit biologischen Materialien und vielem mehr. Wie bereits erwähnt: wir wollen jeden Tag besser werden.

Das Interview führte Jenny Müller,
Product Marketing Managerin